Japan und die Welt blicken derzeit mit bangen Blicken Richtung Fukushima. In dieser japanischen Region liegt das Atomkraftwerk Fukushima 1. Nach dem Erdbeben und dem Tsunami versagte dort das Kühlsystem. Die Brennstäbe im Inneren des Kraftwerks werden seitdem immer heißer. Sie sind offenbar bereits so heiß geworden, dass sie schmelzen.
In solchen Fällen spricht man auch von einer Kernschmelze. Die starke Hitze der Brennstäbe hat in dem Kernkraftwerk außerdem das explosive Gas Wasserstoff entstehen lassen. Dieses war am Samstagmorgen explodiert. Die äußere Schutzhülle des Kraftwerks wurde dabei völlig zerstört. Bricht auch die letzte Schutzhülle um die Brennstäbe zusammen, würde sehr viel radioaktive Strahlung austreten.
In der Umgebung des Kraftwerks wird schon jetzt zu viel Strahlung gemessen. Wegen der Strahlengefahr hat die japanische Regierung rund 140.000 Menschen aus der Umgebung des Atomkraftwerks weggeschafft. Sie mussten ihre Häuser und den meisten Besitz zurücklassen. Außerdem werden Jod-Tabletten verteilt, die zumindest einen kleinen Schutz vor der Strahlung bieten sollen.
Gefahr auch für Deutschland?
Der deutsche Umweltminister Norbert Röttgen hat gesagt, dass sich Deutschland keine Sorgen wegen der Strahlung machen muss. Dafür liege Japan viel zu weit weg, so der Minister. Experten sehen das anders. Strahlender Wasserdampf aus dem Kraftwerk könnte bis in große Höhen gelangen und vom Wind innerhalb von Tagen oder Wochen um die Welt getragen werden, sagen sie.
Wirklich gefährlich wäre das für Europa aber wohl trotzdem nicht. Der verstrahlte Dampf hätte sich dann nämlich zu sehr mit anderer Luft vermischt. Es käme nur noch wenig Strahlung bei uns an. Anders sieht es in Japan, China und Russland aus. Dort könnte die Strahlung in einigen Regionen deutlich steigen und die Gesundheit der Menschen in Gefahr bringen.