Am 7. Mai 1945 unterschrieb Deutschland die Kapitulation - also eine Erklärung, dass man verloren hat und aufgibt. Die unterschrieb aber nicht Hitler. Der hatte sich bereits am 30. April 1945 zusammen mit seiner Frau Eva Braun das Leben genommen. Stattdessen unterzeichnete der deutsche Offizier Alfred Jodl im Auftrag von Hitlers Nachfolger Karl Dönitz.
Am 9. Mai unterschrieben dann Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg und Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff in Berlin eine weitere Kapitulationsurkunde für die Wehrmacht, die Marine und die Luftwaffe.
Besiegt wurde Deutschland von den vier Kriegsgegnern - den so genannten Alliierten (Verbündete). Das waren die USA, die Sowjetunion (Russland), Großbritannien und Frankreich. Schon vor dem Kriegsende hatten sie beschlossen, Deutschland nach dem Krieg in vier Gebiete aufzuteilen. Jedes für einen der Sieger.
Das Potsdamer Abkommen und die Aufteilung Deutschlands
Kurz nach der Kapitulation verkündeten die Alliierten dann im Potsdamer Abkommen die Aufteilung Deutschlands in die vier Besatzungszonen. Der Norden sollte an England gehen, der Osten an die Sowjetunion, der Westen an Frankreich und Süddeutschland an die USA. Der Sinn der Aufteilung bestand einerseits darin, Deutschland zu schwächen. Deutschland sollte nie wieder die Kraft haben, erneut einen Krieg zu beginnen.
Der andere Grund für die Aufteilung waren die Entschädigungen, die Deutschland an die Siegermächte zahlen sollte. Damit sollte das große Unheil, das der Krieg in den vier Ländern angerichtet hatte, gutgemacht werden. Die Alliierten konnten sich in ihrem Besatzungsgebiet also das nehmen, was sie als Entschädigung haben wollten.
Die Entnazifierung der Deutschen
Die Aufteilung Deutschlands war jedoch nicht alles, was die Alliierten beschlossen. Man wollte in Deutschland alle Mitglieder der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) verhaften oder zumindest aus ihren Berufen entlassen. Das waren zum Beispiel Lehrer, Bürgermeister und Richter. Das wurde auch als Entnazifizierung bezeichnet.
Ebenso wollten die Alliierten den Deutschen die Idee der Demokratie beibringen. Dinge wie Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit oder das Recht auf freie Wahlen gab es bis dahin nämlich in Deutschland kaum. Am ehrgeizigsten waren dabei die Amerikaner. Sie wollten aus Deutschland einen idealen demokratischen Staat machen.
Um das weitere Vorgehen in Deutschland regeln zu können, beschlossen die Alliierten die Errichtung eines Kontrollrates. In diesem sollten Vertreter der vier Besatzungsländer sitzen und gemeinsam über Deutschlands weitere Entwicklung entscheiden. Als Sitz des Kontrollrates wählte man Frankfurt am Main.
Chaos in Deutschland
Doch bevor sie diese Ziele durchsetzen konnten, hatten die Alliierten noch mit anderen Problemen zu kämpfen. Es herrschte nämlich ein riesiges Chaos. Fast alle Verkehrswege waren zerstört. Die Menschen hatten nichts zu essen, es gab keinen Strom und oft kein Wasser. Oftmals hatten sie noch nicht einmal ein Dach über dem Kopf, weil ein großer Teil der Häuser in den Städten zerbombt war. Außerdem herrschte ein Mangel an arbeitsfähigen Männern, da viele von ihnen im Krieg gefallen und unzählige in der Kriegsgefangenschaft waren. So galten die ersten Anstrengungen der Alliierten, vor allem aber der Amerikaner und Engländer, Deutschland wieder lebensfähig zu machen.
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